Case-Study-Reihe: Rehabilitation und Optimierung der Schulterbeweglichkeit bei einem Leistungsschwimmer
Oct 27, 2024In dieser Fallstudie möchten wir euch zeigen, wie wir unsere Tools und Methoden im Training eines Leistungssportlers gezielt einsetzen können, um langfristige Verbesserungen zu erzielen. Unser Protagonist ist Stefano, ein 50-Meter-Sprinter im Schwimmen, der bereits vor 16 Jahren einen Schlüsselbeinbruch erlitten hat, inklusive einer Operation. Obwohl die Verletzung lange zurückliegt, kämpft er bis heute mit Bewegungseinschränkungen in seiner Schulter. Sein Ziel: Die Beweglichkeit seiner Schulter zu optimieren, um im Schwimmen eine bessere Wasserlage zu erreichen und seinen Arm weiter strecken zu können.
Stefano ist nicht nur ein ambitionierter Hobbysportler, sondern ein Leistungsschwimmer. Trotz seiner sportlichen Fitness und seiner langjährigen Erfahrung, beeinträchtigt die alte Verletzung seine Schwimmleistung. Nach einem Schlüsselbeinbruch ist es nicht unüblich, dass auch nach Jahren Narbengewebe die Beweglichkeit einschränken. In Stefanos Fall führte dies dazu, dass er Schwierigkeiten hatte, seinen Arm beim Schwimmen voll zu strecken. Die Folge: eine suboptimale Wasserlage und verminderte Effizienz bei den Schwimmbewegungen.
Unser Ansatz war eher rehabilitativer Natur. Wir begannen die Einheit mit einer detaillierten Analyse des Narbengewebes. Dabei haben wir speziell darauf geachtet, wie gut die Narbe gleitet, da Narbengewebe oft verklebt und die Beweglichkeit der umliegenden Muskeln und Faszien einschränken kann. In Stefanos Fall stellten wir fest, dass hier noch Potenzial zur Verbesserung bestand.
Nachdem wir uns das Narbengewebe genauer angeschaut hatten, widmeten wir uns der Mobilisation der Nerven, die die Schulter innervieren. Nervenmobilisation ist ein wichtiger Bestandteil der Rehabilitation, da verhärtete oder verkürzte Nervenstränge ebenfalls die Beweglichkeit und den Kraftoutput beeinträchtigen können.
Nach der Mobilisation der Nerven begannen wir, Stefanos Schulter motorisch und positionsspezifisch zu fordern. Das bedeutet, dass wir die Bewegungskontrolle in spezifischen Positionen, die für das Schwimmen entscheidend sind, trainiert haben. Durch gezielte Übungen konnten wir die Stabilität und das Zusammenspiel der Muskulatur rund um die Schulter verbessern. So konnte Stefano lernen, seine Schulter in einer besseren Position zu halten und gleichzeitig die volle Bewegungsfreiheit zu nutzen.
Das gesamte Vorgehen haben wir in ein langfristiges Trainingsprogramm überführt, das sowohl rehabilitative Elemente als auch leistungsorientiertes Training beinhaltet. Ziel war es, Stefanos Schulter nicht nur kurzfristig beweglicher zu machen, sondern auch langfristig die Beweglichkeit und Kraft in der Schulter zu optimieren. Dies schafft die Grundlage, um beim Schwimmen mehr Power aus der Armbewegung zu ziehen und die Technik zu verfeinern.
Das Feedback von Stefano war durchweg positiv: Seine Wasserlage, insbesondere die Streamline-Position, hat sich verbessert. Auch seine Delfinkicks sind kraftvoller und effizienter geworden. Es zeigt sich, dass die Kombination aus Mobilisation, Bewegungskontrolle und gezieltem Training nicht nur im rehabilitativen Bereich, sondern auch im Leistungssport enorme Vorteile bringen kann.
Diese Case Study zeigt eindrucksvoll, wie wichtig eine ganzheitliche Herangehensweise ist, um alte Verletzungen zu behandeln und gleichzeitig die sportliche Leistung zu steigern. Wir hoffen, dass euch dieses Beispiel inspiriert, solche Tools in euer eigenes Training zu integrieren, egal ob im rehabilitativen oder leistungsorientierten Kontext.
Viel Erfolg beim Training!
Yassin & Team
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