Below the neck - Ein klassisches Problem in der Trainerausbildung

In der Regel schauen wir uns bei der Behandlung von Schmerzen die Strukturen an, welche die Schmerzen verursachen. Schließlich hat sich in unserem Denken verankert, dass die Struktur, die nicht gut bewegt werden kann, die keine Kraft entfalten kann oder die nicht mehr so leistungsfähig ist, die Ursache für das Problem sein muss.  

Doch genau diese Herangehensweise ist auf Dauer problematisch!

Wir müssen Bewegung auf eine komplett neue Weise betrachten. Während im klassischen Training nahezu ausschließlich physiologische und biomechanische Aspekte im Vordergrund stehen, sollten wir diejenigen Instanzen des Körpers in den Fokus rücken, die jegliche Prozesse steuern: das Gehirn und das zentrale Nervensystem! Wir beziehen uns dabei ausdrücklich auf die Bewegungssteuerung über diese Instanzen - denn allein das Gehirn entscheidet, wie stark, beweglich, schnell und ausdauernd jemand ist! Der aktive und passive Bewegungsapparat unterliegt dem zentralen Nervensystem.

Bevor wir eine Bewegung umsetzen, analysiert unser Gehirn eingehende Informationen aus unserer Um- und Innenwelt, wertet diese aus, integriert sie und entscheidet, wie stark und schnell diese Bewegung sein soll. Wie gut wir eine geplante Bewegung umsetzen können, hängt also vor allem von der Qualität der eingehenden Informationen - unserer verschiedenen Sinnesorgane - ab. Liefert eines dieser Systeme keine optimalen Informationen drosselt das zentrale Nervensystem sofort die Leistung, schränkt Bewegung ein oder verhindert diese präventiv, da unser Gehirn primär an der unmittelbaren Sicherheit und nicht an maximaler Leistung interessiert ist.

Im folgenden Video gibt es Klartext: Wir zeigen, warum das zentrale Nervensystem Schmerzsignale sendet und wie wir Bewegungseinschränkungen über das Prinzip „on top of the neck“ reduzieren können. So können wir jedem helfen, nicht nur an der Stelle, wo jemand glaubt, das Problem zu haben, sondern an der Ursache des Problems.

Viel Erfolg beim Training!